Vintage-Objektive von Nikon an Fujifilm X Digitalkameras
Mein fotografisches Interesse begann seinerzeit mit der analogen Nikon F-301 und einem 1.8/50 mm Objektiv. Geblieben ist davon im Laufe der Zeit nur noch die F-301. Viel später schenkte mir ein Bekannter zwei noch ältere Nikon Objektive aus den 70er Jahren. Irgendwann war ich dann doch neugierig, wie sich alte Objektive aus der analogen Zeit an einer Digitalkamera schlagen würden. Zu den beiden genannten Objektiven gesellte sich noch ein weiteres, nicht ganz so altes Nikon Objektiv, welches ich günstig erwerben konnte.
Zur Verfügung stehen mir folgende Nikon Objektive:
Nikkor 1.2/55 mm und Nikkor 2.0/28 mm
Nikon 2.8/100 mm AIS Series E
Um diese Vintage-Objektive an den Fujifilm Digitalkameras testen zu können, besorgte ich mich noch den „Adapter K&F Concept M18115 Nikon NIK(G)-FX“. Dieser hat einen „Blendenring“ und funktioniert nur stufenlos mit Objektiven, welche noch einen Blendenmitnehmer am Bajonett haben. Die genaue Blendenangabe zu den folgenden Fotos ist daher mit Ausnahme der Offenblende eher geschätzt. Im Falle des Nikkor 1.2/55 mm konnte ich die Blendenöffnung anhand des Fujifilm XF 1.2/56 mm R genauer bestimmen. Beim 2.0/28 mm etwas ungenauer, als Vergleich hatte ich nur das Fujifilm XF 2.8/27 mm WR. Beim 2.8/100 mm AIS konnte ich nur schätzen, ein vergleichbares Objektiv von Fuji habe ich nicht.
Nikkor 1.2/55:
Blende 1.2 / Fujifilm X-T1
Blende 2.0 / Fujifilm X-T1
Blende 1.2 / Fujifilm X-H1
Blende 1.2 / Fujifilm X-T5
Blende 1.2 / Fujifilm X-T5
Mein persönliches Fazit:
Das Nikkor 1.2/55 mm kann bei bestimmten Motiven mit offener Blende einen gewissen Charme zeigen, vielleicht bei Weihnachtsdeko oder ähnlichem. Ich werde das dann zur gegebenen Zeit einmal ausprobieren. Es ist bei offener Blende sehr weich an den verwendeten Digitalkameras von Fuji, CA’s (Chromatische Aberration) sind mindestens bis f 2.0 ein Problem. Bei offener Blende sind die CA’s auch nicht in der Bildbearbeitung vollständig zu beseitigen. Die Verwendung des Nikkor 1.2/55 mm wird somit die Ausnahme bleiben. Den Charme des Nikkor kann ich auch mit dem Fuji XF 1.2/56 mm R und der Bildbearbeitung „nachbauen“ (z.B. mit dem Dunstregler von LR CC). Und den Autofokus möchte ich auch nicht mehr missen. Auch wenn man mit der Fuji hervorragend manuell scharf stellen kann, der Dioptrinausgleich hört bei 2.0 auf, ich benötige aber 3.0. Und mit der Lesebrille fotografiere ich nicht so gerne.
Spaß macht es trotzdem mit dem Nikkor zu arbeiten. Vermutlich, weil ich seinerzeit mit der Nikon F-301 begonnen habe und mich gerne daran erinnere.
Nikkor 2.0/28 mm:
Blende 2.0 / Fujifilm X-T5
Blende 2.8 / Fujifilm X-T5
Blende 2.0 / Fujifilm X-T5
Blende 2.0 / Fujifilm X-T5
Mein persönliches Fazit:
Das Nikkor 2.0/28 mm schlägt sich ganz gut an der X-T5. CA’s sind hier nur bei offener Blende ein Problem, aber bei weitem nicht so wie beim Nikkor 1.2/55 mm. Allerdings sehe ich hier auch keinen Grund, nicht das Fuji XF 2.8/27 mm WR zu verwenden. Die F 2.0 könnte im Extremfall Nutzen mit etwas mehr Freistellung im Nahbereich haben. Ansonsten ist das Fuji schärfer, handlicher und hat Autofokus.
Nikkor 2.8/100 mm AIS Series E:
Blende 2.8 / Fujifilm X-T5
Blende 4.0 / Fujifilm X-T5
Blende 2.8 / Fujifilm X-T5
Blende 2.8 / Fujifilm X-T5
Blende 2.8 / Fujifilm X-T5
Blende 4.0 / Fujifilm X-T5
Mein persönliches Fazit:
Die Ergebnisse mit dem Nikon 2.8/100 mm AIS sind für mich erstaunlich gut. Schon bei offener Blende sind die Bilder scharf und klar. CA’s sind überhaupt kein Problem. Das Nikon 2.8/100 mm wird mich sicher ab und an begleiten. Es ist klein, leicht und handlich, auch mit dem Adapter. Eine vergleichbare Brennweite (@KB 150 mm) im Fuji-System habe ich nicht. Nahe dran ist das Viltrox 1.2/75 mm (@KB 112 mm), aber deutlich größer und schwerer. Die hohe Lichtstärke des Viltrox benötige ich auch nicht immer.
Abschließend bleibt meine Erkenntnis, dass die beiden Nikkore 1.2/55 mm und 2.0/28 mm wohl meistens in der Vitrine bleiben und eher selten den Weg in die Fototasche finden werden. Anders sieht es beim Nikon 2.8/100 mm AIS aus. Hier finde ich die Abbildungsqualität schon erstaunlich gut. Natürlich wird an einer APS-C Digitalkamera der Randbereich des „Vollformat“-Objektives nicht genutzt, aber das trifft auf die anderen beiden Objektive ebenfalls zu. Da es klein, handlich und leicht ist, wird es mich sicher ab und an begleiten.
An sogenannten Vollformat Digitalkameras wird man sicher zu anderen Ergebnissen kommen. Aber die verwende ich nicht.