Die Anschaffung eines Fisheye Objektives hatte ich eigentlich nie eingeplant. Ich war zwar immer wieder mal neugierig auf dieses gestalterische Thema, bezweifelte aber, dass ich es oft nutzen würde. Dafür waren mir auch in der Vergangenheit die Preise für diese Art Objektive zu hoch.
Als dann das Samyang 8mm f/2.8 UMC Fisheye II beim Fotohändler meines Vertrauens für 260,- Euro im Angebot war, habe ich das Objektiv dann doch gekauft. Der günstige Preis begründet sich unter anderem in der fehlenden, digitalen Unterstützung. Mit dem Kauf erwirbt man auch die Nachteile eines rein manuellen Objektives an digitalen Kameras. Keine elektronische Kontakte, kein Autofokus und auch keine Möglichkeit, Filter zu verwenden. Es fehlt somit z.B. die Angabe der Brennweite in den Exif-Daten der Fotos. In Fuji-Kameras kann man aber die Brennweite in den Einstellungen hinterlegen. Die Belichtungsmessung erfolgt immer bei Arbeitsblende. Da führt je nach eingestellter Blende zu einem dunklen Sucherbild.
Das Objektiv besteht aus Metall, die mechanische Qualität des Objektives empfinde ich als wertig. Es liegt solide in der Hand, der Blendenring rastet deutlich ein und auch der Focusring hat für mich den genau richtigen Widerstand. Die Schärfe finde ich persönlich gut genug, bei den eingesetzten Blenden 5,6 bis 11 auch im Randbereich. Genauer untersucht habe ich das bisher noch nicht.
Der fehlende Autofokus ist bei dieser Brennweite kein wirklicher Verlust, bei f8 ist schon ab ca. 0,3m (Naheinstellgrenze) bis unendlich alles scharf. Für die manuelle Scharfstellen gibt es bei Bedarf in den Fuji Gehäusen passende Hilfsmittel (digitales Schnittbild, Microprisma oder Focus-Peaking). Hier entscheidet die persönliche Vorliebe, welche Unterstützung man verwendet. Bei Nutzung des Focus-Peaking ist aber schnell alles mit der eingestellten Farbe hervorgehoben. Sonst meine Lieblingsunterstützung bei manuellem Focus, beim Fisheye für mich eher sinnlos. Die Belichtungsmessung funktioniert genauso, wie bei Original Fuji Objektiven. Das Objektiv hat sehr kleine Abmessungen (6,5 cm Höhe mit einem Durchmesser von 6 cm) und wiegt 275 Gramm. Es ist scharf und kontrastreich. Chromatische Aberrationen sind vorhanden, wenn man die Sonne im Bild hat. Dies ist aber normal für solche weitwinkligen Objektive und diese lassen sich in der Bildbearbeitung leicht entfernen.
Das Fisheye wird sicher nicht mein häufigstes genutztes Objektiv, wird aber immer wieder einen Platz in der Fototasche finden. Hilfreich für Tage, an denen man einfach zum Spaß fotografiert oder um für ein Motiv eine weitere, einzigartige Perspektive abzulichten.
Die Bildgestaltung ist schon eine Herausforderung. Man muss darauf achten, nicht die eigenen Schuhe mit in das Bild zu nehmen. Ebenfalls aufpassen muss man auf die Ränder, sofern man die Bilder anschließend bzgl. der Verzerrungen korrigieren möchte.
Für die Bearbeitung der Bilder empfehle ich das PlugIn „Fisheye-Hemi“ von Imadio (Windows und Mac Versionen). Fisheye-Hemi kann hier heruntergeladen werden:
https://spaces.hightail.com/receive/iXWSE6TgBc
Das PlugIn kann man testen, der Kauf (aktuell für 33,95 Euro) wird z.B. bei der Entwicklung eines Bildes in Lightroom Classic angeboten. Alternativ für Korrekturen ist auch noch PTLens zu nennen.
Nachfolgend ein paar Beispielbilder, mit dem Schieberegler kann man die unkorrigierten und korrigierten Bilder fließend anzeigen lassen. Die Korrekturen erfolgten alle in Lightroom Classic. Bei allen Bildern wurde eine Tonwertkorrektur durchgeführt. Die Fotos entstanden mit f 8 oder 11.
Samyang 8mm f/2.8 UMC Fisheye II