|| Bokeh-Vergleich Fuji X-T1 mit XF 1.2/56 mm R und Nikon 1.2/55mm ||
Einer der gerne gesehenen Vorteile von Systemkameras ist das adaptieren von sogenanntem Altglas.
Viele Objektive der Kategorie „Altglas“ habe ich derzeit nicht. Von Nikon sind dies das 1.2/55 mm und das Nikon AI 2/28 mm. Zwei wirklich alte Schätzchen also. Da ich einen Adapter für Nikon-Objektive an X-Mount besitze, war ich neugierig, wie sich ein solch altes Glas an einer modernen Systemkamera schlägt.
Bezüglich der Schärfeleistung beider Objektive machte ich mir keine Illusionen, mir ging es vordergründig und aus Neugierde um das Bokeh der beiden Linsen. Alle Bilder wurden mit Tageslicht beleuchtet und vom Stativ belichtet. RAW-Entwicklung erfolgte mit LR 6. In den Exif-Daten des Nikon-Objektives steht bei Objektiv 35mm, hier hatte ich in der X-T1 bei den Objektiv-Adaptereinstellungen nicht auf 55 mm umgestellt.
Für mich persönlich ist natürlich klar, dass ich fast immer das Fuji XF 1.2/56mm R verwenden werde. Trotzdem finde ich, dass sich das alte Nikon wacker schlägt. Unterschiede im Bokeh werden nach meinem Eindruck ab f 2.0 sichtbar. Natürlich ist der unscharfe, verschwommene Bereich (Bokeh) auch eine sehr subjetive Eigenschaft (Infos zum Thema Bokeh: Wikipedia).
Bei der Schärfe in der Fokusebene ist das Fuji-Objektiv deutlich schärfer, wenn man die 100%-Ansicht bemüht. Je nach Ausgabegröße und Betrachtungsabstand wird das aber nicht auffallen. Einen Vergleich bei f 1.2 habe ich auch gemacht, hier ist das Nikon doch deutlich weicher. Bei der chromatischen Aberration (CA) ist das Fuji ebenfalls deutlich besser. In LR konnte ich die CA’s des Nikon aber problemlos entfernen, die Lichtverhältnisse waren bei dem Test auch nicht sehr kritisch.